Immer häufiger haben Unternehmen mit Streitigkeiten und Auseinandersetzungen mit Lieferanten, Kunden oder Geschäftspartnern zu tun. Konflikte sind für alle Beteiligten nervenaufreibend und mindern die Arbeitseffizienz und Arbeitsmotivation auch der eigenen Mitarbeiter. Die aus diesen Konflikten verbundenen Kosten wie zum Beispiel entgangene Kundenaufträge, Mitarbeiterfluktuation oder hohe Krankenstände werden oft unterschätzt. Im eigenen Unternehmen können beispielsweise große Konflikte zwischen Teams oder Abteilungen dazu führen, dass die Geschäftsprozesse und Kernaufgaben aus dem Fokus geraten und das Unternehmen nachhaltig leidet. Hier sollten die Führungskräfte befähigt werden, diese Konflikte zu erkennen, um für die Zukunft ganzheitliche und nachhaltige Lösungen zu finden.
Konflikte können sich erheblich auf den Unternehmenserfolg auswirken. Auch wenn viele Unternehmen nicht über die Existenz von Konflikten sprechen wollen – ein Konfliktmanagementsystem gewinnt immer mehr an Bedeutung. Großunternehmen professionalisieren seit einigen Jahren den Umgang mit Konflikten. Die Chefs wissen – jeder Konflikt ist ein “Wertevernichter”. Die Unternehmen schicken deshalb ihre Fach- und Führungskräfte zunehmend auf Seminare, in denen sie ihr eigenes Konfliktverhalten erkennen und lernen, Konflikte systematisch und ressourcenorientiert zu lösen.
Große Unternehmen haben gut strukturierte Konfliktmanagementsysteme eingeführt. Konfliktlotsen oder Konfliktberater sind die erste Anlaufstelle für Betroffene. Sie kümmern sich ganzheitlich um die Streitfälle. Der Aufbau eines Mediatorenpools ist dabei unumgänglich. Wie lässt sich so ein Konfliktmanagementsystem aufbauen? Je nach Größe des Unternehmens kann ein solches System “klein und fein” aber auch “komplex” angelegt sein. Egal wie die Struktur des Systems aber auch angelegt ist, folgende Aufgaben haben sie gemein:
- Konfliktanalyse und die Entscheidung über die anzuwendende Methodik
- Einrichtung von zentralen Anlaufstellen
- Identifizierung und Differenzierung von Konflikten
- Analyse der Konfliktstruktur und der Eskalationsstufe
- Ableitung von Maßnahmen zur Konfliktvermeidung
- Qualitätssicherung der Konfliktarbeit
Bei der Einführung eines Konfliktmanagementsystems sind möglicherweise einige Hürden und Hindernisse zu nehmen. Um nicht gleich zu Beginn ausgebremst zu werden ist es ratsam, im Vorfeld exakte Analysen vorzunehmen und die Einführung sorgfältig zu planen. Dann wird deutlich, welche Chancen das System bietet und dass Konflikte durchaus nicht nur Werte “vernichten”, sondern auch Werte “schaffen” können.