das betriebliche konfliktmanagement

Führungskräfte der neuen Generation praktizieren einen empathischen, mediativen Führungsstil.

Der mediative Umgang mit Konflikten entwickelt sich zunehmend als Führungsaufgabe. Mediativ geschulte Vorgesetzte sehen die Vorteile eines funktionierenden Konfliktmanagementsystems strukturübergreifend; sie verstehen das Thema als eine ihrer Führungsaufgaben. Der professionelle Umgang mit Konflikten hat maßgebliche Auswirkungen auf den Führungserfolg und damit auch langfristig auf den Unternehmenserfolg.

Konflikte sind völlig normal in der Arbeitswelt. Dort wo Menschen zusammen arbeiten besteht immer die Möglichkeit einer Meinungsverschiedenheit, auch Konflikteskalationen sind keine Seltenheit. Durch das persönliche Interesse an einer Lösung der Konfliktsituation bringen mGebäude1ediative Führungskräfte dem Mitarbeiter nicht nur Wertschätzung entgegen, sie verstehen jeden, sondern ganz im Gegenteil. Es sind wichtige und nützliche Indikatoren für einen Veränderungsbedarf. Jeder Konflikt hat sowohl eine Vorgeschichte als auch Auswirkungen in die Zukunft, daher hat er möglicherweise auch systemische Effekte auf das ganze Unternehmen. Das Ziel der Führungskraft  ist es nicht nur den reinen Konflikt zu lösen, sondern vielmehr die innerbetriebliche Streitkultur zu verbessern oder zu etablieren.

Mediative Führungskräfte begreifen Konfliktsituationen als Chance zur Weiterentwicklung der Unternehmenskultur.

Jeder Mensch ist bestrebt, Probleme zunächst selbstständig zu lösen um nach dem Prinzip der Autonomie auch dafür die Verantwortung zu übernehmen. Die Aufgabe der Führungskraft besteht zunächst darin, Ziele zu formulieren, den Rahmen für die Zielerreichung zu schaffen und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten zu ermöglichen.

Die mediative Führungskraft hingegen setzt darüber hinaus Werkzeuge ein, um beispielsweise Transparenz herzustellen, andere Sichtweisen zu ermöglichen und um Respekt und Wertschätzung zu vermitteln. Das Herausarbeiten der jeweiligen Interessen und Bedürfnisse der Beteiligten ist hierbei eine  entscheidende Aufgabe der Führungskraft. Eine zentrale Intervention ist das Paraphrasieren. Hierbei wird das Gesagte mit dem Gemeinten abgeglichen und das Gemeinte in Fakten, Meinungen und Emotionen geordnet um einfache und nachvollziehbare Denkstrukturen zu schaffen. Ganz wichtig sind in diesem Kontext die Emotionen. Die mediative Führungskraft nutzt diese um die Interessen der jeweiligen Mitarbeiter zu begreifen. Damit entsteht eine neue Sicht auf strittige Themen, eine gegenseitige Akzeptanz der Beteiligten wird dadurch begünstigt.

Die Qualität des mediativen Führens ist abhängig von der inneren Grundhaltung jeder Führungskraft. Je stärker das mediative, empathische Verständnis verinnerlicht und gelebt wird, desto höher ist die positive Wirkung auf die Beteiligten und somit auch auf die Unternehmenskultur.